Feitknecht: Zuversicht fürs Jahr 2018

87. Generalversammlung der ESA

Feitknecht: Zuversicht fürs Jahr 2018

18. Mai 2018 agvs-upsa.ch – Die positive Umsatzentwicklung in den ersten vier Monaten, die guten Kundengespräche und die am Auto-Salon Genf getätigten Abschlüsse stimmen die ESA-Verantwortlichen fürs laufende Geschäftsjahr optimistisch, wie ESA-CEO Giorgio Feitknecht im Interview mit AUTOINSIDE verrät. 
 

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sco. Herr Feitknecht, wie zufrieden sind Sie mit dem Geschäftsjahr 2017? Was war besonders erfreulich? Wo wurden Sie negativ überrascht?
Giorgio Feitknecht, CEO der ESA: Ich bin mit dem Geschäftsjahr 2017 sehr zufrieden. Besonders erfreulich war sicher die Tatsache, dass wir das positive Ergebnis einerseits mit einer sehr guten Entwicklung in allen Geschäftsfeldern und andererseits dank einem wirkungsvollen Kostenmanagement auf allen Stufen erreicht haben. Unsere Marktanteile konnten in den wichtigen Sortimenten ausgebaut werden und unsere Position als «Vollanbieter» wurde gefestigt. Die grösste Negativüberraschung war der unerwartete und starke Kälte- und der Wintereinbruch in der zweiten Aprilhälfte, der das Sommergeschäft stark gebremst hat.

Das Reifengeschäft ist für die ESA traditionell sehr wichtig. Wie sehr kam Ihnen der schneereiche Winter entgegen?
Winterreifen garantieren eine erhöhte Sicherheit, sobald die Temperaturen unter 7 bis 8 Grad fallen. Deswegen sollte jeder Automobilist in der Schweiz, unabhängig vom Schnee, im Herbst, sobald die Temperaturen sinken, in seiner kompetenten Garage Winterreifen montieren lassen. Es gibt, leider, noch eine Vielzahl von Automobilisten, die Winterreifen nur mit Schnee assoziieren, und deshalb solche auch erst bei Schneeniederschlägen beschaffen. Insofern ist ein schneereicher Winter für die Branche positiv. Wir müssen uns aber alle einsetzen und die Konsumenten immer wieder informieren und sensibilisieren, dass nicht der Schnee, sondern die tiefen Temperaturen entscheidend sind.

Welche Erwartungen haben Sie für das laufende Geschäftsjahr?
Für das laufende Jahr 2018 stimmen uns die positive Umsatzentwicklung in den ersten vier Monaten, die guten Kontakte und Gespräche mit unseren Kunden sowie die am diesjährigen Auto-Salon in Genf getätigten Abschlüsse zuversichtlich.

Die Währungssituation hat sich mit der Abwertung des Schweizer Frankens in den letzten zwölf Monaten nach und nach stabilisiert. Welchen Einfluss hat dies auf das Geschäft der ESA?
Der Einfluss der Währung auf ein stark im Import aktives Grosshandelsunternehmen wie die ESA ist natürlich gross. Starke Kursveränderungen – ob sinkend oder steigend – stellen uns immer vor besondere Herausforderungen. Bei einer Aufwertung des Frankens erwarten die Kunden sofortige Preissenkungen - bei einer Abwertung sind Preiserhöhungen nur nach und nach umsetzbar. Die ESA hat in den letzten «bewegten Jahren» die Kundenerwartungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten weitgehend erfüllt. Wir sind aber dankbar, wenn sich die Währungssituation nun stabilisiert.

Die ESA bezeichnet sich selbst in ihrem letzten «ESA Live» als Innovationsführerin. Auf welche Innovation sind Sie im letzten Geschäftsjahr besonders stolz?
Die ESA hat im letzten Jahr einige Innovationen und Erneuerungen vorgenommen. Eine sehr wichtige, auf die wir besonders stolz sind, ist die erfolgreiche Markteinführung des neuen Garagenkonzepts «Checkbox». Der Erfolg, den wir im ersten Jahr verzeichnen konnten, zeigt klar auf, dass der eigenständige, originelle und schöne Auftritt sowie die damit verbundenen Leistungen einem klaren Bedürfnis entsprechen, was uns sehr gefreut und motiviert hat. Weiter konnte auf der eigenen Online-Plattform der Schweizer Garagisten – garagino.ch – der ganze Dienstleistungsbereich erfolgreich ausgebaut werden. So können die Konsumenten neu neben Reifen und Reifenzusatzleistungen, Felgen und Zubehör nun auch Wartungsarbeiten, saisonale Dienstleistungen und Termine bequem online kaufen, konfigurieren und buchen. So entwickelt sich garagino.ch Schritt für Schritt zum umfassenden Onlineangebot des Garagisten, ohne dass dieser Unsummen für eine eigene digitale Präsenz investieren muss.

Welches sind die grössten Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf die ESA zukommen?
Unser Auftrag als Genossenschaft der schweizerischen Automobilbranche ist es, mit unseren Produkten und Dienstleistungen die Leistungsfähigkeit unserer Mitinhaber zu fördern. Das bedeutet, dass wir in erster Priorität auf die Weiterentwicklung im angestammten Geschäft setzen und einen wesentlichen Teil unserer Ressourcen auch da investieren. Wir müssen parallel dazu aber auch zukünftige, neue Bedürfnisse der Garagisten rechtzeitig wahrnehmen und erkennen, um die richtigen «Lösungen» anzubieten. In unserer Branche spricht man viel von Elektromobilität, Digitalisierung der Arbeits- und Vertriebsprozesse, autonomem Fahren, neuen Mobilitätsformen, neuen Aufgaben oder etwa politischen Einflussfaktoren – nur: Was wie, wann, in welchem Ausmass und mit welchen Konsequenzen eintreten wird, das weiss noch niemand so genau. Wir sind aber auf viele mögliche Szenarien vorbereitet und setzen uns mit den zukünftigen Anforderungen schon heute intensiv auseinander.

Vor einem Jahr hatten Sie als neuer CEO erstmals Rechenschaft abgelegt, gleichzeitig hatte Markus Hutter erstmals als Verwaltungsratspräsident durch die GV geführt. Wie hat sich diese neue Zusammenarbeit entwickelt und eingespielt?
Ich bin Markus Hutter und dem ganzen Verwaltungsrat für das gewährte Vertrauen, die wichtige Unterstützung und ihr grosses Engagement zugunsten der ESA sehr dankbar. Die Zusammenarbeit hat sich meines Erachtens sehr gut eingespielt und ich freue mich, diese weiterhin erfolgreich, konstruktiv und offen weiterzuführen.

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Den Unterhaltungspart bestreitet dieses Mal die A-cappella-Band «Bliss». Wem würden Sie gerne etwas singen respektive die Meinung geigen?
Ich kann weder singen noch geigen, also lasse ich es am besten sein, denn es würde ja sowieso niemand zuhören. Nein, im Ernst: Jemandem die Meinung zu geigen, ist nicht unsere Art – wenn wir in einem Themenfeld Handlungsbedarf sehen, so setzen wir lieber auf konstruktive Dialoge.

Und zum Schluss die obligate Salon-Frage: Ab 2020 wird es – gegen Ihren Widerstand – nur noch eine Kurzmesse in Halle 7 geben. Sie hatten im März angekündigt, alle Handlungsoptionen zu evaluieren und zu gegebener Zeit zu kommunizieren. Gibt es schon etwas zu sagen?
Wir haben mit der Beurteilung der Handlungsoptionen für 2020 und den Folgenjahren noch nicht begonnen, da das Konzept der Kurzmesse in der Halle 7 durch die Salonorganisation (GIMS) noch nicht erstellt und kommuniziert wurde. Sobald dies vorliegt, werden wir uns mit dem Thema auseinandersetzen.

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