«Ich würde wieder einen Beruf in der Autobranche wählen»

25 Jahre beim AGVS

«Ich würde wieder einen Beruf in der Autobranche wählen»

9. Januar 2025 agvs-upsa.ch – Der AGVS gratuliert Arnold Schöpfer zu seinem 25-Jahr-Jubiläum beim Verband und dankt ihm für sein grosses Engagement im Bereich Berufsbildung. Mit seinem Fachwissen hat er die Entwicklung der Autoberufe, insbesondere der technischen Grundbildungen, entscheidend geprägt. Ilir Pinto


Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung, Bereich Bildung, gratuliert Arnold Schöpfer anlässlich der ERFA-Tagung der Schulungsverantwortlichen der Importeure (siehe Seiten 66 bis 67) zu seinem 25-Jahr-Jubiläum. Fotos: AGVS-Medien


In seinen vorherigen beruflichen Tätigkeiten war Arnold Schöpfer als Experte bei den Lehrabschlussprüfungen im Einsatz, sowie auch für die Ausbildung der Lernenden zuständig. Doch das ist lange her, denn bereits seit dem 1. Oktober 1999 arbeitet er für den AGVS. «Die Be­rufsbildung und die Jugendlichen haben mich immer interessiert, das hat mich motiviert, in diesen Bereich einzusteigen», erinnert er sich. Kürzlich feierte «Noldi» sein 25-Jahr-Jubiläum beim AGVS und seit seinem Stellenantritt im Bereich Berufsbildung hat sich vieles verän­dert. «Als ich begonnen habe, waren wir noch an der Mittelstrasse in Bern. Damals waren vielleicht 20 oder 25 Mitarbeitende auf der Ge­schäftsstelle. Einige sind noch heute beim AGVS tätig, zum Beispiel Monique Baldinger und Brigitte Hostettler. Später entwickelte sich die Geschäftsstelle weiter und wurde grösser, weil mehr Dienstleistungen für die Sektionen und Mitglieder dazukamen und auch die Aufgaben in der Berufsbildung immer umfassender wurden.»
Kaum beim AGVS angefangen, hiess es schon Vollgas für die Bildung: Arnold Schöpfer startete mitten in der Prüfungssession der Automo­bildiagnostiker:innen. Im damaligen Prüfungszentrum in Wiedlisbach BE erlebte er gleich aus erster Hand, wie Prüfungen ablaufen. «Ein grosser Vorteil meiner Arbeit ist, dass ich mir dadurch über die Jahre ein grosses Netzwerk mit sehr vielen externen Partnern, aber auch mit den Expertinnen und Experten, die aus unterschiedlichen Kreisen kommen, so aufbauen konnte», sagt er. Diesen Umgang mit Menschen schätze er an seiner Arbeit sehr.  

Schöpfer ist auch heute noch verantwortlich für die Prüfung der Automobildiagnostiker:innen. Seit damals hat sich hier ebenfalls ei­niges verändert. «Als ich begann, gab es noch immer die traditionelle Schlussprüfung, die jeweils zwei Tage dauerte – zwei intensive Tage. Dann wurde die Ausbildung umgebaut und man machte neun Module daraus. Diese konnte man einzeln abschliessen, und am Ende, wenn man alle Module hatte, bekam man den eidgenössischen Fachaus­weis», erklärt Schöpfer. Später folgte die nächste Revision, in der man mit den Zulassungskompetenzbereichen für die Schlussprüfung (Z1 bis Z4) alles wieder umstellte.


Arnold Schöpfer arbeitet seit dem 1. Oktober 1999 für den AGVS und engagiert sich für die Berufsbildung im Automobilgewerbe. Foto: zvg

Etwa sechs Revisionen miterlebt
Neben der Diagnostiker:innen-Ausbildung ist Arnold Schöpfer auch verantwortlich für die technischen Grundbildungen des AGVS: Automobil-Assistent:innen, Automobilfachleute und Auto­mobil-Mechatroniker:innen. Er erklärt: «Am Anfang war ich nur für die Prüfungen der Automobildiagnostiker zuständig. Doch dann wurde die Revision vom Automechaniker zum Automobil-Mechatroniker in Gang gesetzt – das war ein grösserer Sprung. Mit der Zusammenlegung baute man auch den Fahrzeug-Elektri­ker-Elektroniker beim Mechatroniker ein. Daher kommt auch der Name Mechatroniker, von Mechanik und Elektronik.» Zum Zeit­punkt der Revision, die 2006/2007 umgesetzt wurde, war der be­dachte Fribourger «Seisler» bereits stark integriert und übernahm daher die Verantwortung für die technischen Grundbildungen des AGVS. «Wahrscheinlich habe ich insgesamt etwa sechs Revisionen miterlebt», so Schöpfer schmunzelnd.

Nach der Totalrevision von 2017 findet bei den technischen Grund­bildungen aktuell eine Teilrevision statt, die ab 2026 umgesetzt werden soll. «Bei den Grundbildungen werden die Grundlagen Elektrotechnik in allen drei Berufen ausgebaut, damit man für die Zukunft gerüstet ist, wenn der Marktanteil der Elektrofahrzeuge steigt», erklärt Arnold Schöpfer. «Somit wird sichergestellt, dass die jungen Berufsleute nach der Lehre fit sind, um Arbeiten an E-Fahrzeugen auszuführen.»


Stets charmant und aufmerksam: Arnold Schöpfer überreicht, beobachtet von Werner Bieli (M.), Moderatorin Nina Havel zum Dank einen Blumenstrauss.

Auch in Zukunft braucht es Fachleute
Dass es die technischen Grundbildungen in 15 Jahren noch gibt, davon ist Arnold Schöpfer fest überzeugt. «Es wird weitere Veränderungen geben. Jedoch bin ich der Meinung, dass es auch in 15 Jahren noch jemanden braucht, der am Auto etwas reparieren kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass KI 2040 eine Diagnose so ausführen kann, wie dies ein Diagnostiker heute macht», sagt er. Die Systeme seien so komplex, und die KI könne vielleicht einen Weg aufzeigen, aber nie einen Menschen ersetzen.

Auf die Frage, ob er den Beruf des Automechanikers bzw. heute Automobil-Mechatronikers wieder erlernen würde, antwortet Ar­nold Schöpfer: «Ja, auch wenn ich mit meiner Tätigkeit ein biss­chen weit weg bin von der Technik, fasziniert mich das Automobil nach wie vor. Ich würde wieder einen Beruf in der Autobranche wählen.»
 
Sein Werdegang
Nach der obligatorischen Schule machte Arnold Schöpfer eine Lehre als Automechaniker bei der Firma Boschung in Ried FR, einer Mercedes- und Fiat-Vertretung, wo er der letzte Lehrling war. Es folgte ein Stopp bei der Garage Fasel in Düdingen FR, wo er zuerst als Mechaniker und später auch als stellvertretender Werkstattchef tätig war. Nach der klassischen Weiterbildung mit der Meisterprüfung wechselte er die Stelle und fing bei der Garage Ruprecht in Ulmiz FR an. Am 1. Oktober 1999 stiess er dann zum AGVS.
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