Eine Nische mit seltenen Automarken
Die Übersetzerin zwischen den Kulturen
24. Oktober 2023 agvs-upsa.ch – Die Noyo Mobility AG hat sich 2023 in der Schweiz positioniert und ist unter anderem auf chinesische Marken spezialisiert. Kürzlich vermeldete die Firma die erste Kundenauslieferung des Voyah Free in der Schweiz. Mehrfach wurde der Kunde auf sein neues und in der Schweiz noch weitgehend unbekanntes Auto angesprochen. Was das Start-up den Schweizer Garagen alles zu bieten hat. Cynthia Mira
Den Kunden die Angst vor fehlender Reichweite nehmen – das sei eine der Hauptaufgaben im Verkaufsprozess, betont Daniel Kirchert, CEO Noyo Mobility AG. Das funktioniere am besten, indem man sich mit der Kundschaft anschaue, wie häufig und wie lang mit dem Fahrzeug tatsächlich gefahren werde. Fotos: Noyo Mobility AG
Mit den Fahrzeugen dort sein, wo die Kundinnen und Kunden sind – das sei ihnen von Anfang an wichtig gewesen, weshalb der schnelle Aufbau einer Händler- und Servicestruktur mit festen Niederlassungen für Beratung, Fahrzeugtests und andere Dienstleistungen im Mittelpunkt gestanden habe, sagt Daniel Kirchert, CEO Noyo Mobility AG, zum Start in der Schweiz. Bereits heute und damit kurz nach dem Anlauf arbeitet die Firma mit dem Fahrzeuglogistiker Galliker sowie mit ausgewählten Vertriebs- und Servicepartnern zusammen. Die AGVS-Medien wollten wissen, inwiefern Schweizer Garagisten von ihrem Angebotsportfolio profitieren.
Daniel Kirchert, Sie setzen unter anderem auf die E-Mobilität aus China. Warum?
Daniel Kirchert, CEO Noyo Mobility AG: Wir sind nicht auf chinesische Marken beschränkt, halten diese aber aktuell für führend im Preis-Leistungs-Verhältnis im Elektromobilitätssektor. Das bedeutet grosse Chancen auch und gerade für die Händler. Die meisten Experten gehen heute davon aus, dass E-Fahrzeuge in der Schweiz 2030 einen Anteil von 40 Prozent des Gesamtmarktes ausmachen. Das entspricht in etwa 100000 Fahrzeugen. Der Anteil chinesischer Marken liegt heute bei nur 0,2 Prozent in der Schweiz. Wir können davon ausgehen, dass dieser Anteil in den nächsten fünf Jahren auf 10 bis 20 Prozent steigen wird. Es werden dann also 10000 bis 20000 Einheiten von chinesischen Herstellern kommen. Wir rechnen konservativ damit, dass wir davon mit Noyo einen unteren zweistelligen Prozentsatz des Marktes erobern können.
Zufriedene Kunden: Noch ist die Marke auf Schweizer Strassen ein selten gesehenes Spektakel.
Warum haben Sie sich für den Eintritt in den Schweizer Markt entschieden?
Welche Vorzüge und welche Unterschiede sehen Sie?
Die Schweiz als überschaubarer Markt hat für das Noyo-Konzept die optimale Grösse, um organisch zu wachsen. Das Angebot an den zur Verfügung stehenden Elektrofahrzeugen ist hier sehr übersichtlich, da viele Erstausrüster den Markt schlicht nicht im Fokus haben. In diese Nische gehen wir rein, um von dort aus zu expandieren. Für uns ist dabei wichtig, von Anfang an eine hohe Qualität und einen bestmöglichen Service zu bieten. Das können wir bei unserem komplexen Aufgabenfeld nicht zeitgleich in verschiedenen europäischen Ländern mit jeweils anderen Marktsituationen. Noyo ist weit mehr als ein Generalimporteur, Noyo ist Servicepartner, Qualitätssicherer, Markteintritts- und Kommunikationsexperte zugleich. Zudem sind wir auch Marktforscher bei der Beurteilung, welches Produkt in Europa eine Chance hat und was noch optimiert werden muss.
Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen, um Ihre Mobilitätsdienstleistungen anzubieten?
Was unsere Fahrzeuge angeht, so arbeiten wir bereits heute eng mit grossen chinesischen Herstellern wie etwa Dongfeng mit dem Voyah Free oder der Sokon Gruppe mit dem Seres zusammen, beides sind Fahrzeuge, die wir in der Schweiz exklusiv vermarkten. Wir rechnen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten mit insgesamt mindestens fünf verschieden Fahrzeuge und Klassen, die wir unter anderen über das Modellprogramm von Dongfeng anbieten können – aus dem Luxus- und Premium-Segment, aber auch Markteintrittsmodelle zu einem günstigen Preis. Das Interesse ist hier auf beiden Seiten gross, denn die Herausforderungen für die Hersteller auf dem europäischen Markt sind ebenso vielfältig wie die Fahrzeuge, die mittlerweile angeboten werden. Gerade chinesische Automobilkonzerne stossen in Europa zudem auf Hindernisse, die nur schwer aus dem Ausland in den Griff zu bekommen sind. Zu unterschiedlich sind die Mentalitäten, das Kundenverständnis sowie auch die rechtlichen Rahmenbedingungen. Um im Bild zu bleiben: Wir verstehen uns als Übersetzer zwischen den Kulturen und Vertriebs- beziehungsweise Kundenmentalitäten. Denn hier gibt es einfach riesige Unterschiede zwischen China und Europa.
Die AGVS-Medien wollten wissen, inwiefern Schweizer Garagisten vom Angebotsportfolio profitieren.
Inwiefern profitieren Schweizer Garagen vom Angebotsportfolio?
Für die Schweizer Händler bedeutet das vor alle, Dinge wie eine verlässliche Beratung in einem für sie noch eher unbekannten Markt und damit die Chance, der Kundschaft qualitativ sehr hochwertige Fahrzeuge zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis anzubieten, die von uns mit einem hohen Aufwand entsprechend beworben und vermarktet werden. Gleichzeitig kümmern wir uns im Rahmen eines Gesamtpaketes auch um Themen rund um Service, Finanzierung und Gewährleistung. Damit uns das gelingt, integrieren wir renommierte Dienstleistungspartner.
Haben Sie Beratungstipps, die Sie Garagisten mit auf den Weg geben können? Wie gelingt ein Verkaufsgespräch mit Kunden, die vermehrt Interesse an einem E-Auto zeigen?
Als überzeugendes Argument für den Käufer beziehungsweise die Käuferin halten wir es für wichtig, immer auf die Folgekosten aufmerksam zu machen. Das bedeutet, den Kunden klarzumachen, dass sich ein E-Auto mit einem Blick auf die steigenden Treibstoffpreise, Steuern und möglichen Reparatur- und Wartungskosten auf die Dauer auszahlt. Und dass die Umwelt sich natürlich zusätzlich freut. Ein Beratungsgespräch gelingt aus unserer Sicht durch maximale Transparenz und Entkräftung von letzten Vorurteilen. Wichtig ist, dass der Verkäufer auch über Fördermöglichkeiten und Ladelösungen perfekt beraten kann und die Kunden nicht in der Unsicherheit lässt.
Den Kunden die Angst vor fehlender Reichweite nehmen – das sei eine der Hauptaufgaben im Verkaufsprozess, betont Daniel Kirchert, CEO Noyo Mobility AG. Das funktioniere am besten, indem man sich mit der Kundschaft anschaue, wie häufig und wie lang mit dem Fahrzeug tatsächlich gefahren werde. Fotos: Noyo Mobility AG
Mit den Fahrzeugen dort sein, wo die Kundinnen und Kunden sind – das sei ihnen von Anfang an wichtig gewesen, weshalb der schnelle Aufbau einer Händler- und Servicestruktur mit festen Niederlassungen für Beratung, Fahrzeugtests und andere Dienstleistungen im Mittelpunkt gestanden habe, sagt Daniel Kirchert, CEO Noyo Mobility AG, zum Start in der Schweiz. Bereits heute und damit kurz nach dem Anlauf arbeitet die Firma mit dem Fahrzeuglogistiker Galliker sowie mit ausgewählten Vertriebs- und Servicepartnern zusammen. Die AGVS-Medien wollten wissen, inwiefern Schweizer Garagisten von ihrem Angebotsportfolio profitieren.
Daniel Kirchert, Sie setzen unter anderem auf die E-Mobilität aus China. Warum?
Daniel Kirchert, CEO Noyo Mobility AG: Wir sind nicht auf chinesische Marken beschränkt, halten diese aber aktuell für führend im Preis-Leistungs-Verhältnis im Elektromobilitätssektor. Das bedeutet grosse Chancen auch und gerade für die Händler. Die meisten Experten gehen heute davon aus, dass E-Fahrzeuge in der Schweiz 2030 einen Anteil von 40 Prozent des Gesamtmarktes ausmachen. Das entspricht in etwa 100000 Fahrzeugen. Der Anteil chinesischer Marken liegt heute bei nur 0,2 Prozent in der Schweiz. Wir können davon ausgehen, dass dieser Anteil in den nächsten fünf Jahren auf 10 bis 20 Prozent steigen wird. Es werden dann also 10000 bis 20000 Einheiten von chinesischen Herstellern kommen. Wir rechnen konservativ damit, dass wir davon mit Noyo einen unteren zweistelligen Prozentsatz des Marktes erobern können.
Zufriedene Kunden: Noch ist die Marke auf Schweizer Strassen ein selten gesehenes Spektakel.
Warum haben Sie sich für den Eintritt in den Schweizer Markt entschieden?
Welche Vorzüge und welche Unterschiede sehen Sie?
Die Schweiz als überschaubarer Markt hat für das Noyo-Konzept die optimale Grösse, um organisch zu wachsen. Das Angebot an den zur Verfügung stehenden Elektrofahrzeugen ist hier sehr übersichtlich, da viele Erstausrüster den Markt schlicht nicht im Fokus haben. In diese Nische gehen wir rein, um von dort aus zu expandieren. Für uns ist dabei wichtig, von Anfang an eine hohe Qualität und einen bestmöglichen Service zu bieten. Das können wir bei unserem komplexen Aufgabenfeld nicht zeitgleich in verschiedenen europäischen Ländern mit jeweils anderen Marktsituationen. Noyo ist weit mehr als ein Generalimporteur, Noyo ist Servicepartner, Qualitätssicherer, Markteintritts- und Kommunikationsexperte zugleich. Zudem sind wir auch Marktforscher bei der Beurteilung, welches Produkt in Europa eine Chance hat und was noch optimiert werden muss.
Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen, um Ihre Mobilitätsdienstleistungen anzubieten?
Was unsere Fahrzeuge angeht, so arbeiten wir bereits heute eng mit grossen chinesischen Herstellern wie etwa Dongfeng mit dem Voyah Free oder der Sokon Gruppe mit dem Seres zusammen, beides sind Fahrzeuge, die wir in der Schweiz exklusiv vermarkten. Wir rechnen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten mit insgesamt mindestens fünf verschieden Fahrzeuge und Klassen, die wir unter anderen über das Modellprogramm von Dongfeng anbieten können – aus dem Luxus- und Premium-Segment, aber auch Markteintrittsmodelle zu einem günstigen Preis. Das Interesse ist hier auf beiden Seiten gross, denn die Herausforderungen für die Hersteller auf dem europäischen Markt sind ebenso vielfältig wie die Fahrzeuge, die mittlerweile angeboten werden. Gerade chinesische Automobilkonzerne stossen in Europa zudem auf Hindernisse, die nur schwer aus dem Ausland in den Griff zu bekommen sind. Zu unterschiedlich sind die Mentalitäten, das Kundenverständnis sowie auch die rechtlichen Rahmenbedingungen. Um im Bild zu bleiben: Wir verstehen uns als Übersetzer zwischen den Kulturen und Vertriebs- beziehungsweise Kundenmentalitäten. Denn hier gibt es einfach riesige Unterschiede zwischen China und Europa.
Die AGVS-Medien wollten wissen, inwiefern Schweizer Garagisten vom Angebotsportfolio profitieren.
Inwiefern profitieren Schweizer Garagen vom Angebotsportfolio?
Für die Schweizer Händler bedeutet das vor alle, Dinge wie eine verlässliche Beratung in einem für sie noch eher unbekannten Markt und damit die Chance, der Kundschaft qualitativ sehr hochwertige Fahrzeuge zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis anzubieten, die von uns mit einem hohen Aufwand entsprechend beworben und vermarktet werden. Gleichzeitig kümmern wir uns im Rahmen eines Gesamtpaketes auch um Themen rund um Service, Finanzierung und Gewährleistung. Damit uns das gelingt, integrieren wir renommierte Dienstleistungspartner.
Haben Sie Beratungstipps, die Sie Garagisten mit auf den Weg geben können? Wie gelingt ein Verkaufsgespräch mit Kunden, die vermehrt Interesse an einem E-Auto zeigen?
Als überzeugendes Argument für den Käufer beziehungsweise die Käuferin halten wir es für wichtig, immer auf die Folgekosten aufmerksam zu machen. Das bedeutet, den Kunden klarzumachen, dass sich ein E-Auto mit einem Blick auf die steigenden Treibstoffpreise, Steuern und möglichen Reparatur- und Wartungskosten auf die Dauer auszahlt. Und dass die Umwelt sich natürlich zusätzlich freut. Ein Beratungsgespräch gelingt aus unserer Sicht durch maximale Transparenz und Entkräftung von letzten Vorurteilen. Wichtig ist, dass der Verkäufer auch über Fördermöglichkeiten und Ladelösungen perfekt beraten kann und die Kunden nicht in der Unsicherheit lässt.
Tipps der Noyo-Experten: Diese Zusatzgeschäfte lassen sich mit E-Autos generieren
Es gibt zahlreiche Dienstleistungen rund um die E-Mobilität, die als Zusatzgeschäfte für Garagen interessant sind. Einige davon hat man oft nicht auf dem Radar. Die Noyo-Expertise lautet wie folgt: Zunächst gibt es die üblichen Services – Reifenwechsel, Inspektionen am Fahrwerk oder den Bremsen. Wobei durch den elektrischen Antriebsstrang die auf die Motoren anfallenden Servicearbeiten weitgehend entfallen. Dennoch wird es immer auch Reparaturen geben – zum Beispiel von Unfallschäden. Im Aftersales gilt: Wer über den eigenen Tellerrand hinausblickt, erkennt schnell zusätzliche Umsatzmöglichkeiten, zum Beispiel im Bereich der Infrastruktur. So können Werkstattbetreiber auch zu Energieberatern werden und die Wallbox, Photovoltaik, Stromspeicher und vieles mehr rund um grünen Strom mitverkaufen, beziehungsweise vermitteln und dann über Provisionsmodelle verdienen. Der Schlüssel zum Erfolg ist hier Flexibilität – und die beginnt im Kopf.
Es gibt zahlreiche Dienstleistungen rund um die E-Mobilität, die als Zusatzgeschäfte für Garagen interessant sind. Einige davon hat man oft nicht auf dem Radar. Die Noyo-Expertise lautet wie folgt: Zunächst gibt es die üblichen Services – Reifenwechsel, Inspektionen am Fahrwerk oder den Bremsen. Wobei durch den elektrischen Antriebsstrang die auf die Motoren anfallenden Servicearbeiten weitgehend entfallen. Dennoch wird es immer auch Reparaturen geben – zum Beispiel von Unfallschäden. Im Aftersales gilt: Wer über den eigenen Tellerrand hinausblickt, erkennt schnell zusätzliche Umsatzmöglichkeiten, zum Beispiel im Bereich der Infrastruktur. So können Werkstattbetreiber auch zu Energieberatern werden und die Wallbox, Photovoltaik, Stromspeicher und vieles mehr rund um grünen Strom mitverkaufen, beziehungsweise vermitteln und dann über Provisionsmodelle verdienen. Der Schlüssel zum Erfolg ist hier Flexibilität – und die beginnt im Kopf.
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